Tip: Marseille in besserer Form und mit stärkerem Kader
Das Eröffnungsspiel der neuen Saison im Roazhon Park verspricht ein Duell zwischen zwei Teams mit unterschiedlichen Vorsaisons und Ambitionen. Nach Jahren stabiler Ergebnisse rutschte Rennes in die untere Tabellenhälfte ab, und obwohl die Verpflichtung von Habib Beye etwas Aufschwung brachte, war der zwölfte Platz weit unter den Erwartungen. Die Sommervorbereitung brachte keine überzeugende Serie von Resultaten, zudem steht hinter dem Debüt des Schlüsselneuzugangs Igor Paixao ein Fragezeichen. Die Abwehr von Rennes könnte zusätzlich durch das Fehlen von Innenverteidiger Lilian Brassier geschwächt sein, während der ebenfalls neu verpflichtete Valentin Rongier ein brisantes Debüt gegen seinen Ex-Klub erlebt. Marseille hingegen erlebte unter Roberto De Zerbi einen beeindruckenden Aufschwung, sicherte sich den zweiten Platz und kehrte in die Champions League zurück, wobei Mason Greenwood mit 17 Toren Torschützenkönig wurde. Die Verpflichtungen des erfahrenen Pierre-Emerick Aubameyang und des offensivstarken Timothy Weah verstärken den Eindruck, dass OM gleich am ersten Spieltag seine Stärke zeigen und die Serie von fünf Auftaktsiegen in Folge fortsetzen will.
Tip: Lens will Heimvorteil nutzen
Das Duell im Stade Bollaert-Delelis bringt für Trainer Pierre Sage eine emotionale Rückkehr an die Stätte, an der er auf seinen ehemaligen Klub trifft. Lens geht nach einem achten Platz in der Vorsaison mit einer neu formierten Abwehr in die Saison – Kevin Danso und Facundo Medina sind weg, aber der zurückgekehrte Angreifer Florian Thauvin könnte im Sturm auflaufen und ist nach wie vor in der Lage, große Spiele zu entscheiden. Die Vorbereitung verlief für Sang et Or gut, einschließlich eines wertvollen Sieges gegen Leipzig, der das Selbstvertrauen stärkte. Lyon erlebte ein turbulentes Jahr – von Abstiegsgefahr bis hin zu Platz sechs – und muss nun ohne den verletzten Ernest Nuamah und den für zwei Spiele gesperrten Nemanja Matic auskommen. Neuzugang Tyler Morton könnte sofort im zentralen Mittelfeld beginnen, während Ainsley Maitland-Niles über die rechte Seite Tempo bringt. Die Bilanz der letzten fünf Ligaspiele in Lens spricht für die Gastgeber, die Lyon seit der Rückkehr in die Ligue 1 im Jahr 2020 nicht mehr gewinnen ließen.
Tip: Monaco will Favoritenrolle bestätigen
Monaco startet in die Saison mit dem Ziel, unter den Top Drei zu bleiben und vielleicht PSG und Marseille das Leben schwer zu machen. Adi Hütter verfügt über einen starken Kader, verstärkt durch den erfahrenen Torhüter Lukas Hradecky und den talentierten Ansu Fati, während die Rückkehr von Paul Pogba nach zweijähriger Pause zusätzliche Aufmerksamkeit erregt. Die Gastgeber können auf eine Serie von acht Ligaspielen ohne Niederlage im Stade Louis II bauen, auch wenn die Vorbereitung zwar lang und intensiv war, die letzte Niederlage gegen Inter jedoch einige Schwächen aufdeckte. Le Havre, nach einem dramatischen Last-Minute-Klassenerhalt, ist zwar selbstbewusst, aber fünf Testspiele ohne Sieg lassen für den Saisonstart nichts Gutes erwarten. Trainer Didier Digard muss das Spiel von der Tribüne aus verfolgen, und sein Team wird auf den neuen Angreifer Ally Samatta setzen. Historisch konnte Le Havre Monaco zwar ärgern, aber diesmal trifft man auf einen Gegner mit deutlich höherer Qualität und Motivation, die Favoritenrolle zu untermauern.
Tip: Ausgeglichenes Spiel, leichter Vorteil für Nizza
Nizza hat unter Franck Haise das Ziel, erneut um die Top Vier mitzuspielen, doch die Sommerabgänge wichtiger Spieler, darunter Jean-Clair Todibo, haben den Kader stark getroffen. Die Neuzugänge Yehvann Diouf und Isak Jansson konnten bisher nicht überzeugen, und die doppelte Niederlage gegen Benfica in der Champions-League-Qualifikation zeigte, dass die Mannschaft schnell ihre Form finden muss. Eine lange Verletztenliste erschwert die Lage zusätzlich – der Einsatz von Kapitän Dante und Kreativspieler Hicham Boudaoui ist fraglich. Toulouse startet die Saison ermutigt durch den zehnten Platz im Vorjahr und eine Serie von vier ungeschlagenen Auftaktspielen, auch wenn die Vorbereitung gemischt verlief und klare Niederlagen gegen Stuttgart und Leipzig beinhaltete. Trainer Carles Martinez Novell setzt auf eine kompakte Abwehr und die Fähigkeit seiner Mannschaft, bei Favoriten auswärts Punkte zu holen – etwas, das ihr in Nizza in zwei der letzten drei Versuche gelungen ist. Das Spiel könnte eng werden, wobei viel vom Gesundheitszustand der Schlüsselspieler der Gastgeber abhängt.
Tip: Ausgeglichenes Spiel, Heimvorteil Brest
Nach Platz neun in der vergangenen Saison glaubt Brest, erneut um die europäischen Plätze mitspielen zu können, und die Ergebnisse der Sommervorbereitung sprechen dafür – vier Siege und ein Unentschieden ohne Niederlage. Trainer Eric Roy hat zudem den neuen Stürmer Ludovic Ajorque zur Verfügung, dessen physische Präsenz im Angriff einen willkommenen Vorteil bringen kann. Lille verpasste die Champions League nur knapp und will die neue Saison mit einem Sieg beginnen, gestützt auf die Erfahrung von Olivier Giroud, der in der Vorbereitung drei Tore in zwei Spielen erzielte. Die Gäste haben jedoch mit defensiven Ausfällen zu kämpfen – Tiago Santos und Aissa Mandi sind fraglich, Thomas Meunier fällt aus. Brest ist zu Hause schwer zu schlagen, wie auch die Tatsache zeigt, dass Lille hier seit 2013 nicht mehr gewonnen hat. Dieses Spiel könnte zum Duell zwischen Girouds Effizienz und der Widerstandsfähigkeit der Heimabwehr werden.
Tip: Ausgeglichenes Spiel, Paris FC kann punkten
Nach dem Klassenerhalt in der letzten Saison bleibt Angers einer der Abstiegskandidaten, aber die Sommerresultate deuten auf Verbesserungen hin, besonders in der Abwehr, die in der Vorbereitung kein einziges Gegentor zuließ. Trainer Alexandre Dujeux setzt auf kompakte Organisation und die Erfahrung des neuen Torwarts Hervé Koffi. Paris FC kehrt nach 46 Jahren in die höchste Spielklasse zurück, verstärkt durch den erfahrenen Otavio vom FC Porto und den schnellen Moses Simon, was Respekt einflößt. Die Abwehr des PFC war die beste der Ligue 2, und wenn sie diese Stabilität in die Ligue 1 übertragen, können sie für jeden Gegner unangenehm werden. Die Bilanz zwischen beiden Teams zeigt viele Unentschieden, aber die Gäste wollen gleich zu Beginn beweisen, dass sie nicht nur verteidigen wollen. Entscheidend wird sein, ob Angers den stabilen Defensivblock des Gegners knacken und den Heimvorteil nutzen kann.
Tip: Lorient mit mehr Offensivkraft
Auxerre startet in die Saison mit der Aufgabe, die neuen Offensivkräfte Josué Casimir und Ibrahim Osman schnell ins Team zu integrieren. Sie bringen zwar Tempo, haben aber noch kein Zusammenspiel mit dem Rest der Mannschaft entwickelt. Trainer Christophe Pélissier gibt offen zu, dass die Offensive mehr Abstimmung und Einsatz braucht, um den Verlust der Schlüsselspieler Perrin und Traoré auszugleichen. Die Abwehr wird durch das Fehlen von Tellie Siwe und den gesperrten Sinaly Diomandé geschwächt – keine gute Voraussetzung gegen das offensivstarke Lorient. Die Gäste dominierten in der vergangenen Saison die Ligue 2 mit der besten Offensive und Defensive und kommen nun mit einem Kader in die Ligue 1, der schon letztes Jahr erstligatauglich war. Lorients athletischer und physisch dominanter Spielstil könnte Auxerre große Probleme bereiten. Dieses Duell der letzten beiden Zweitliga-Meister könnte zeigen, wer besser auf den Kampf um das Mittelfeld vorbereitet ist.
Tip: Strasbourg leicht im Vorteil
Nach der Rückkehr in die Ligue 1 muss Metz schnell die Schmach eines 0:8 gegen Hoffenheim im letzten Test abschütteln, das organisatorische und mentale Schwächen offenbarte. Trainer Stéphane Le Mignan weiß, dass sein Team vor einem harten Start steht, und das Fehlen wichtiger Spieler, darunter Kapitän Gauthier Hein und Flügelspieler Malick Mbaye, macht die Aufgabe nicht leichter. Strasbourg hingegen reist mit einem ambitionierten Kader an, verstärkt durch junge Talente und gestützt auf eine starke Vereinsstruktur. Trainer Patrick Vieira verfügt über einen tief besetzten Kader, auch wenn einige Ausfälle – Omobamidele, Sow und Coulibaly – die Defensivoptionen einschränken. Metz wird auf Kampfgeist und Heimunterstützung setzen, doch Qualität und Tiefe des Gäste-Kaders sollten entscheidend sein. Wenn Strasbourg Konzentration und Tempo hält, könnten sie alle drei Punkte aus diesem schwierigen Derby mitnehmen.
Tip: PSG klarer Favorit
Nantes startet unter dem neuen Trainer Luis Castro in die Saison mit dem Ziel, einen weiteren Abstiegskampf zu vermeiden. Ihnen gegenüber steht der amtierende Meister und Gewinner von vier Titeln in der letzten Saison, PSG, der trotz kurzer Vorbereitung im Supercup gegen Tottenham seine Stärke zeigte. Luis Enrique kann auf Stars wie Kylian Mbappé setzen, aber auch auf Neuzugänge – Torhüter Lucas Chevalier und den kreativen Mittelfeldspieler Lee Kang-in. Nantes muss ohne seinen Toptorschützen Matthis Abline auskommen, und auch Neuzugang Mayckel Lahdo ist verletzt, was die Offensivoptionen schwächt. PSG dominiert seit langem in Nantes, hat hier seit 2006 in jedem Spiel getroffen, während die Gastgeber seit acht Jahren kein Auftaktspiel mehr gewonnen haben. Obwohl es in der letzten Saison zweimal ein Unentschieden gab, sollte der Qualitätsunterschied diesmal von Beginn an sichtbar sein.